
Berit Schmidt-Villnows Werke drehen sich um den Menschen
Das Arbeiten mit Ton ist Berit Schmidt-Villnows Passion. Thema ihrer Werke ist immer der Mensch – als Einzelperson, in Form von Paaren oder Gruppen, die zueinander in Beziehung stehen. „In meinen Plastiken und Skulpturen stelle ich Alltagsmomente dar, Begegnungen, Zwiegespräche, Gruppendynamiken. In meinen Portraitbüsten bin ich Emotionen und Seelenzuständen auf der Spur“, erzählt die 61-Jährige.
Neben Ton, der später im Ofen gebrannt wird, arbeitet Berit Schmidt-Villnow auch mit Gips und Wachs, aus denen sie Formen für den Bronzeguss herstellt sowie mit Stein. Schmidt-Villnows Werke sind immer Unikate, einzig die Bronzen gibt es in kleiner Serie, wie sie sagt. Seit über 20 Jahren ist die Darmstädterin hauptberuflich als Bildhauerin tätig. Zuvor studierte sie Architektur an der Technischen Universität Darmstadt. Ihr Interesse daran, kreativ zu arbeiten, entfaltete sich während der Elternzeit ihres dritten Kindes. „Ich habe damals Kurse besucht und relativ schnell gemerkt, dass das dreidimensionale Gestalten ganz meins ist.“
Sie absolvierte verschiedene Fortbildungen, u.a. an der Evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen, der VHS Darmstadt sowie bei freischaffenden Bildhauer*innen. 2001 löste sie schließlich Brunhild Straubinger als Kursleiterin der VHS ab und unterrichtete mehrere Jahre Erwachsene im „freien Modellieren mit Ton“. Zuvor hatte sie an mehreren Darmstädter Schulen Kurse für Kinder geleitet.
2014 entschied sie sich für eine künstlerische Weiterbildung in der Schweiz. An der Scuola di Scultura in Peccia, einer Schule für bildende Kunst, absolvierte sie 2020 ihren Abschluss im Bereich „Steinbildhauen und dreidimensionales Gestalten“. „Meine Abschlussarbeit zum Thema „Warten“ waren zwei lebensgroße Skulpturen aus Ton. Ein besonderer Erfolg war der Ankauf einer dieser Plastiken durch die Gemeinde Canobbio in diesem Jahr. Sie ist dort nun im öffentlichen Raum zu sehen.“
2019 bezog sie ein Atelier im Werkhof „Am Sandacker“, wo auch andere Künstlerinnen und Künstler tätig sind. Hier kann sie sich ganz dem bildhauerischen Gestalten widmen. Seit der Weiterbildung erweitert das Material Stein ihr künstlerisches Schaffen. 2016 wurde sie in den Bundesverband Bildender Künstler*innen BBK Darmstadt aufgenommen und wurde 2019 in den Vorstand gewählt. Derzeit bildet sie diesen zusammen mit Sabine Huneke und Isolde Ott.
„Ich schätze die Vernetzung mit Gleichgesinnten und dass der Verband auf Bundesebene für die Rechte der Künstlerinnen und Künstler kämpft. Den Stellenwert der bildenden Kunst in der Gesellschaft zu verbessern, ist ein großes Anliegen des BBK.“
Für den Regionalverband Darmstadt organisiert Berit Schmidt-Villnow gemeinsam mit ihren BBK-Kollegen Uli Muders und Jürgen Heinz alle zwei Jahre eine Bildhauerausstellung im Garten der Deutschbalten. „2021 nahmen 15 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland daran teil. Zum Ende der Ausstellungen konnten dank Darmstädter Sponsoren zwei Kunstpreise vergeben werden.“
Ihre eigenen Werke zeigt die 61-Jährige deutschlandweit auf Ausstellungen. Aber auch in ihrem Atelier können Plastiken und Skulpturen erworben werden. Zu sehen auch auf ihrer Website www.berit-schmidtvillnow.de. Was Schmidt-Villnow an der Kunst bewegt, ist der Mensch in all seinen Facetten, wie sie sagt. „immer anders, immer wieder spannend“. „Wachen Auges durch die Welt gehen, beobachten, sehen lernen, sich inspirieren lassen. Im Atelier Gedanken sortieren, Themen bearbeiten, Umsetzen der Ideen. Immer figürlich, dabei nicht realistisch werdend, abstrahierend – das ist für mich mein Weg in die Kunst.“
MG
Berit Schmidt-Villnow
www.berit-schmidtvillnow.de
Berit@Schmidt-Villnow.de
Atelier: Am Sandacker 16, Darmstadt
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