
Heute: Spritztour nach Wixhausen
Eine Regel im Journalismus lautet: keine Wortspiele mit Namen. Das gilt vor allem für Personen. Völlig zu Recht, denn in der Regel kann niemand etwas für seinen Namen. Auch nicht meine frühere, ziemlich spröder Literaturdozentin Frau Dr. Fick. Ohnehin haben solche Namen meist einen Ursprung, der nichts Anstößiges hat. Eine Herleitung von „ficken“ ist zum Beispiel „mit Ruten schlagen“.
Am nördlichen Rand von Darmstadt liegt Stadtteil Wixhausen. Wer auf der Bundesstraße durch den Ort fährt, sollte vor allem vor dem stationären Blitzer auf der Hut sein. Ansonsten gibt sich Wixhausen ziemlich unspektakulär. Dass es schon in der Bronzezeit besiedelt war, würde man beim Durchfahren jedenfalls nicht vermuten.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde Wixhausen im Jahr 1172, und zwar als „Wickenhusen“. Und auch das hatte damals keine anstößige Bedeutung. Vielmehr stand der Name für „Siedlung am Weiher“, da im Mittelalter das Areal durch mehrere Quellbäche mit kleinen Teichflächen durchzogen war. Insofern spricht nichts gegen eine Spritztour nach Wixhausen. Aber nicht zu schnell. Hüten Sie sich vor dem Blitzer!
Stephan Köhnlein ist Wahl-Heiner seit 1998 und eigentlich ganz gut integriert. Nur die Sprache der Einheimischen versetzt ihn bis heute immer wieder aufs Neue ins Wundern, Staunen und Schmunzeln. Seine Fundstücke präsentiert er in dieser Kolumne – natürlich immer mit einem Augenzwinkern.
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