
Lebendig trotz Corona und Baustelle
In und um das Darmstädter Residenzschloss wird gebaut, an Gerüste, einen Kran, gesperrte Durchgänge hat man sich gewöhnt. Im Herzen dieser Baustelle befindet sich das Schlossmuseum. Selbst für ortskundige aktuell nicht leicht zu finden, der einzige Zugang führt zurzeit vom Karolinenplatz aus über die Brücke, durch den Tunnel, dann links durch den ehemaligen Bärenzwinger mit dem eingerüsteten Kirchenbau. Aber es lohnt sich, denn das Museum ist offen und sehr lebendig.
„Ab dem 6. November planen wir, wieder in den Regelbetrieb zu gehen“ sagt Roswitha Müller, Assistentin im Schlossmuseum, nach einigen Wochen nur mit bestellten Führungen für geschlossene Kleingruppen. Zum Zeitpunkt des Gesprächs war aber noch nicht klar, wie sich die Coronalage in Darmstadt entwickeln wird, deshalb sollen alle, die einen Besuch planen, vorher im Internet nachsehen, ob es Einschränkungen gibt.
Regelbetrieb bedeutet im Schlossmuseum Öffnungszeiten am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr. Es werden alle 90 Minuten Führungen angeboten, ohne Führung kann das Museum nicht besucht werden. Die Gruppengröße ist aufgrund der aktuellen Lage auf acht Personen begrenzt.
Der Museumsalltag gestaltet sich für die Mitarbeiter zurzeit nicht ganz einfach. „Für die Barrierfreiheit wird gerade ein Aufzug eingebaut, um den Zugang zu den oberen Stockwerken zu ermöglichen. Das ist wie eine Operation am offenen Herzen“, sagt Roswitha Müller, die auch selbst Gruppen durch das Museum führt. Trotzdem gelingt es, die Ausstellungsräume mit Leben zu füllen. Besonders beliebt sind die Führungen für Kindergruppen. Eine originelle Idee, so etwa einen Kindergeburtstag zu feiern. Die Kinder werden von „Hugo von Ratte, einem Nager von Welt“ durch die Räume geführt oder erkunden als Schlossdetektive verborgene Geheimnisse.
Für erwachsene Besucher bietet das Museum derzeit die Themenführung „Der Staat bin ich!“ an. Hier erfährt man in 45 Minuten, wie die Darmstädter Landgrafen im 18. Jahrhundert lebten. Ein „informativer und gleichsam unterhaltsamer Rundgang in das Zeitalter der gepuderten Perücken, der ausladenden Röcke und der strengen höfischen Etikette“, heißt es auf der Homepage.
Ein Besuch im Schlossmuseum lohnt sich, nicht nur für Gäste von außerhalb. „Das Schlossmuseum ist der einzige Ort, der an Darmstadts Zeit als fürstliche Residenz erinnert“, sagt Roswitha Müller. Eine bedeutende Epoche, denn ohne diese Geschichte sähe die Stadt sicher anders aus, als man sie heute kennt.
as
Residenzschloss
Marktplatz 15
Telefon: 06151-24035
info@schlossmuseum-darmstadt.de
www.schlossmuseum-darmstadt.de


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