
Happy End (keine Garantie) – Uraufführung von Felix Krakau
Endlich wird alles gut ausgehen. Es werden Freundschaften geschlossen und Streits beigelegt, die Tränen werden trocknen und der Meeresspiegel wird sinken, es werden Küsse verteilt und Sünden vergeben, Schulden getilgt und Konzerne enteignet, der Regenwald forstet sich von alleine auf und auch dein Crush aus der Mittelstufe wird sich wieder melden. Niemand muss ins Gefängnis und alle gehen über Los. Denn wo sollte das schon möglich sein, wenn nicht im Theater. Also verlässt niemand den Saal bis zum bitteren Happy End. Glückseligkeit für alle! „Happy End (Keine Garantie)“ ist ein Abend über eine Gegenwart, die an allen Ecken auseinander zu fliegen droht, über kleine Utopien und große Wünsche und die irrationale Sehnsucht, dass sich alles schon noch einrenken wird – koste es, was es wolle.
Vorstellungen am 09., 14. und 28. April / Kammerspiele
Lulu – Oper in drei Akten von Alban Berg
Wer ihr begegnet, scheint ihr zu verfallen, wer sie je geliebt hat, muss sterben. Auf diese einfache Formel lässt sich Lulus Leben bringen und verkennt doch, dass dies alles einer rein männlichen Perspektive entspringt. Jeder Mann, der auf sie trifft, eignet sich etwas von ihr an, macht sie zum Teil seiner eigenen Geschichte – allen voran Dr. Schön. Der Antagonismus der Geschlechter wird sowohl in Alban Bergs faszinierender Oper als auch in der Dramenvorlage von Frank Wedekind auf die Spitze getrieben. Geht es noch um Begehren oder um Kontrolle? Die „entehrten“, toten Männer kehren am Ende der Oper zurück: Lulu wird von Jack the Ripper alias Dr. Schön ermordet. Die patriarchale Gewalt entlädt sich an ihr als Sündenbock. Ist Lulus Tod ein symbolischer, der die alten Machtverhältnisse sichern soll? Ein Opfer, das es zu hinterfragen gilt. Generalmusikdirektor Daniel Cohen und Regisseurin Eva-Maria Höckmayr sezieren Gesellschafts- und Geschlechterbilder ebenso wie Berg mit seiner scharfsinnig-intensiven Musik.
Vorstellungen am 02., 08., 14. und 21. April / Großes Haus
Fabian oder Der Gang vor die Hunde – Von Erich Kästner
Berlin 1930. Das Leben ist geprägt von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. In Bordellen und illegalen Kneipen versucht man sich zu betäuben. Aber auch Flitter, Alkohol und Sex können den voranschreitenden moralisch-politischen Zerfall einer Gesellschaft, die zynisch auf das allgegenwärtige Elend reagiert, kaum mehr überdecken. Am Vorabend der nationalsozialistischen Machtergreifung schwankt die Metropole zwischen Exzess und Exitus. Jakob Fabian, promovierter Germanist und gerade Werbetexter in einer Zigarettenfabrik, taumelt als kühler Beobachter durch dieses bunte Treiben. Er erwartet nicht viel vom Leben, schon gar nicht, dass er selbst darauf irgendwie Einfluss nehmen könnte. Ganz anders als sein Freund Labude, der an die Veränderbarkeit der Verhältnisse durch das eigene Handeln glaubt. Für einen kurzen Moment blitzt die Möglichkeit eines anderen Lebens auf: Fabian verliebt sich in Cornelia und zum ersten Mal ist da etwas, für das es sich doch zu kämpfen lohnt.
Vorstellungen am 06. und 22. April, 19:30 Uhr / Großes Haus
Frau Luna – Operette von Paul Lincke / Neufassung des Librettos von Klaus Christian Schreiber nach dem Originaltext von Heinz Bolten-Baeckers
Um den Wunschtraum eines gegensätzlichen Weltentwurfs ins Wanken zu bringen, braucht es zunächst allerlei futuristische Gestalten und eine verführerische Frau Luna samt eifersüchtigem Prinz Sternschnuppe. Paul Linckes burlesk-fantastische Ausstattungsoperette mit altbekannten Hits wie „Schenk‘ mir doch ein kleines bisschen Liebe“ präsentiert sich hier in einer frischen und launigen Textfassung zwischen aktuellster Weltraumforschung und Science-Fiction.
Vorstellung am 10. April, 18:00 Uhr / Großes Haus
Persona – Oper für Jugendliche von Thierry Tidrow, Franziska vom Heede und Zsófia Geréb / ab 12 Jahren
Alex, Charly und Rocco sind Influencer*innen. Ihr Leben spielt sich im sozialen Netzwerk „Persona“ ab. Wer bin ich? Wer will ich sein? Auf diese Fragen bietet „Persona“ vermeintlich Antworten. Doch wie sehr lassen sich die drei Suchenden von den sozialen Medien beeinflussen? Bestimmen sie selbst über ihr Leben oder unterwerfen sie sich lediglich den Regeln von Social-Media? Sind digitale Kontakte und Follower*innen ein Ersatz für Freundschaften und physische Nähe? Komponist Thierry Tidrow und Librettistin Franziska vom Heede haben ein Musiktheaterstück geschaffen, das den Einfluss von sozialen Medien in der heutigen Zeit befragt. Das Publikum kann in den Verlauf der Handlung maßgeblich virtuell eingreifen und nimmt Einfluss auf den Ausgang der Geschichte
PREMIERE am 26. April, 18:00 Uhr / Kammerspiele
Vorstellung am 01. Februar, 20:00 Uhr / Bar der Kammerspiele



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