
Schön anzusehen, aromatisch süß oder fruchtig herb
Es wird Herbst. Licht und Schatten, die Natur und ihre Farben verändern sich. Gelb, Orange und Rot leuchtet es überall. Die Erntezeit neigt sich zum Ende, doch im Garten gibt es noch manche ungewöhnliche Köstlichkeit zu probieren.
Die Lampionblume „Physalis alkekengi“ gehört zur Gattung der Blasenkirschen und der Familie der Nachtschattengewächse. Der Name leitet sich von dem griechischen Wort „physa“, Blase, ab. Ihren strahlenden Auftritt erlangt sie nicht mit ihren Blüten, sondern die zarten Hüllen, die ihre Früchte umschließen, leuchten wie kleine Lampions in kräftigem Orange. Die winterharte Staude wird 40 bis 80 cm groß. An ihren Stängeln bilden sich ab Juli kleine, unscheinbare weiße Blüten. Daraus entwickeln sich kleine, grüne Lampions, die allmählich größer werden und sich schließlich Orange färben. In ihrem Innern wächst eine Beere mit den Samenkörnern. Die kleinen Lampions kann man getrocknet gut als Dekoration verwenden. Die Beeren sind bitter und werden teilweise als schwach giftig eingestuft. Die Pflanze ist starkwüchsig und anspruchslos, ihre unterirdischen Rhizome breiten sich ungehindert aus.
Die Andenbeere oder Kap-Stachelbeere „Physalis peruviana“ wächst strauchartig und bildet fortlaufend kleine, hellgelbe Blüten, die sich zu orangefarbenen Beeren entwickeln, umhüllt von einem kleinen Lampion. Wird dieser bräunlich und trocken, ist die Beere reif, sie schmeckt aromatisch süß-säuerlich. Die Pflanze trägt Blüten und Früchte zur gleichen Zeit, so kann man von Juli bis in den Oktober hinein ernten. Dafür benötigt sie einen sehr warmen, sonnigen Platz und genügend Wasser. Die Andenbeere ist bei uns nicht winterhart und muss frostfrei überwintert werden, oder man zieht im Frühling neue Pflänzchen aus Samen an.
Die Tomatillo „Pysalis philadelphica“ ist im Aussehen, und was die Anbaubedingungen betrifft, der Andenbeere sehr ähnlich. Allerdings benötigt man hier mindestens zwei Pflanzen, die sich gegenseitig befruchten können. Wenn die Triebe nicht hochgebunden werden, wachsen sie auf dem Boden kriechend. Die Früchte werden etwa so groß wie ein Golfball und sehen aus wie eine kleine, gelb-grüne Tomate. Es gibt auch Sorten mit violetten Früchten. Sie sind reif, wenn sie die Lampionhülle ausfüllen oder wenn diese aufreißt. Ihr ungewöhnlicher Geschmack ist saftig, leicht herb, säuerlich, sie können roh oder gekocht gegessen werden, wobei sie durch das Kochen mehr Süße entwickeln. Tomatillos stammen ursprünglich aus Mittelamerika und Mexiko und werden, meistens zusammen mit Chilis, für Salsas und Gemüsepfannen verwendet.
Text/Fotos: Carola Diehl
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