Dotter-Stiftung ermöglicht Konzerte für alle

Elena Martínez-Eisenberg (Violine) und Gabriele Drechsel (Sprache) gastieren Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag mit ihrer Oster-Trilogie in St. Josef. Foto: Jana Conner

Das Jahr 2023 bringt auch für die Dotter-Konzerte einen großen Schritt zurück Richtung Normalität. Die acht Konzerte decken wieder ein breites Spektrum von Barock bis Chanson ab. So sind die jungen Nachwuchskünstler der Da Ponte-Stiftung wieder mit dabei, ebenso der aufgehende Stern am Streichquartett-Himmel, das Eliot Quartett.
Die Darmstädter Schauspielerin Gabriele Drechsel und ihre Partnerin an der Geige, Elena Martinez-Eisenberg, präsentieren an Ostern einen dichterisch-musikalischen Aspekt von Ostern. Schön schaurig wird es dann im November bei einer szenisch-musikalischen Lesung der gothic novel „Frankenstein“ mit Christian Klischat begleitet von Carsten-Stephan Graf von Bothmer mit seinen Improvisationen auf der Orgel.
Das Ende des Konzertjahres gehört dem Großmeister Johann Sebastian Bach und den Kantaten I bis III seines „Weihnachtsoratoriums“, das nachmittags auch in eine Fassung für Kinder von Michael Gusenbauer aufgeführt wird.
Karten für alle Konzerte des Jahres 2023 sind im Vorverkauf erhältlich. Trotz Inflation sind die Preise stabil bei 10,- Euro (8,- Euro ermäßigt, jeweils zuzüglich Gebühren), da die Dotter-Stiftung möglichst vielen Menschen das Konzerterlebnis ermöglichen will.

Im Abendrot am 25. März
Kammermusik und Lieder von Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957) und Richard Strauss (1864 – 1949)

Erich Wolfgang Korngold, Sohn des Musikkritikers Julius Korngold (1860 -1945) wuchs als Wunderkind in Wien auf und kam schon sehr früh mit den bekanntesten und renommiertesten Komponisten und Interpreten seiner Zeit in Kontakt. Bereits Kompositionen des 13jährigen wurden an der Wiener Hofoper aufgeführt, so die ballett-Pantomime „Der Schneemann“. Seinen größten Erfolg errang der Komponist mit seiner Oper „Die tote Stadt“ op. 12 (UA 1920), die als eine der erfolgreichsten Opern der 1920er Jahre galt, bis die Nationalsozialisten Korngolds Werke verboten und den Komponisten zur Immigration in die USA zwangen, wo er überaus erfolgreich Filmmusiken für Hollywood komponierte. Sein rauschender, opulenter Orchesterklang und seine an Wagner geschulte Kompositionstechnik wurden maßstabsetzend für Filmmusik bis heute. Korngold klingt nicht wie Filmmusik, aber (gute) Filmmusik klingt wie Korngold.
Die „Lieder des Abschieds“ op. 14 wie auch das Klavierquintett E-Dur op. 15 entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft zur „toten Stadt“. Das Klavierquintett greift den schwelgerischen und üppigen Klang der Opernpartitur auf überträgt ihn in die Kammermusik. Der zweite Satz verarbeitet in freier Variation das dritte Lied der „Lieder des Abschieds“ und verwendet auch noch weitere Motive aus op. 14. Einige Jahre später orchestrierte Korngold seine Lieder des Abschieds.
Richard Strauss gehörte zu einem der frühen Förderer des jungen Korngolds und war zwischen 1890 und 1945 einer der berühmtesten und erfolgreichsten Komponisten. Furore machte der Sohn des Hornisten der Münchener Hofoper Franz Strauss (1822 – 1905) zunächst mit seinen Sinfonischen Dichtungen, darunter „Also sprach Zarathustra“ op. 30 (UA 1896), später mit seinen teils skandalträchtigen Opern wie „Salome“ op. 54 (UA 1905) oder „Elektra“ op. 58 (UA 1909), in denen Strauss die Grenzen die Grenzen der Tonalität teils überschritt, mit „Der Rosenkavalier“ op. 59 (UA 1911) aber zu einem spätromantischtonalen Stil zurückkehrt.
Seine „Vier letzten Lieder“ gelten als sein künstlerisches Vermächtnis, das Strauss im Jahr vor seinem Tod komponiert hat. Er hat Zeit seines Lebens Lieder komponiert, die meisten allerdings als Klavierlieder. Einige seiner Lieder orchestrierte er später selbst. Die „Vier letzten Lieder“ waren allerdings ausschließlich als Orchesterlieder konzipiert gewesen.
Im Konzert am 25. März 2023 erklingen die Lieder von Korngold und Strauss in einem Kammermusikarrangement von Andreas Frese für Streichquartett, Kontrabass und Klavier. Die Idee zu diesen Arrangements entstand während der Coronazeit, als großbesetzte Werke zunächst nicht aufgeführt werden konnten. Das Kammermusikarrangement lässt die Intimität des Liedes mit der Farbigkeit eines Orchestrierung verschmelzen und beleuchtet so diese wunderbaren Kompositionen auf neue Art und Weise. Mitwirkende: Julia Kleiter, Sopran; Eliot Quartett; Petru Iuga, Kontrabass; Andreas Frese, Klavier

Samstag, 25. März, 18:00 Uhr
Ernst-Ludwig-Saal, Darmstadt-Eberstadt
Kostenloser Einführungsvortrag: 17:30 Uhr.
Vorverkauf unter www.dotter-stiftung.de/musik-kultur/karten und im Internet bei allen an ztix angeschlossenen Vorverkaufsstellen, so etwa Darmstadt Shop Luisencenter, Tel. 06151 / 134513.

Dzuna Kalnina (Mezzosopran) und Georgi Mundrov (Klavier) lassen in „La vie en rose“ die Zeit der großen Chansons am 20. August lebendig werden. Foto: Veranstalter

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*