
Das Verstehen von Kunst steht bei Ulrike Springer im Mittelpunkt
Als Künstlerin ist es Ulrike Springer wichtig, allen Menschen den Blick auf die Kunst zu öffnen. „Es gibt viel zu wenige, die die Arbeit von Künstlern*innen schätzen und sich dafür interessieren.“ Aus diesem Grund arbeitet die 71-Jährige seit vielen Jahren mit Kindern und Erwachsenen, gibt unter anderem Kurse für die Volkshochschule und die Lehrerfortbildung. Sie möchte vermitteln, dass es möglich ist, durch Zeichnen oder Malen besser sehen zu können, möchte andere darauf stoßen, Details bewusster wahrzunehmen, aus sich heraus zu schöpfen, eigene Schöpfungsquellen zu entdecken und zu sichern. „Das ist mein Anliegen“, betont die Künstlerin. „Damit wir uns Menschen selbst erkennen, damit wir die Dinge nicht nur so sehen, wie sie sind, sondern auch so, wie sie sein könnten, dazu sollen die Ausstellungen, Projekte und Kunstkurse dienen“, erklärt sie.
Der künstlerischer Schwerpunkt von Ulrike Springer liegt im Bereich der Malerei und Grafik, aber auch darin, Arbeitsprozesse künstlerisch sichtbar zu machen. Das geschieht einmal durch Ausstellungen, aber auch durch Angebote von Kunstkursen für Kinder und Erwachsene. Seit ihrem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig 1971 und der Arbeit an der Lichtenbergschule Darmstadt seit 1981 steht das Verstehen von Kunstwerken für Ulrike Springer im Mittelpunkt: „Es sollte nicht nur am Abgebildeten, dem Gegenständlichen orientiert sein, sondern auf das zielen, was Kunst ausmacht“, findet sie. „Unsere Aufmerksamkeit sollte den ganzheitlichen künstlerischen Prozess nachvollziehen. Schauen wir auf ein Kunstwerk, dann ist das gesamte Gefüge der Punkte, Linien, Flächen und Farben ein komplexes Gebilde und nicht etwa nur das isolierte, einzelne Bildzeichen, das wir identifizieren und dem wir eine Bedeutung zuweisen können.“ So ein Projekt sind die „Gedankenlandschaften“, die in der BBK- Ausstellung im Designhaus auf der Mathildenhöhe, aber auch in der Kunstfabrik gezeigt wurden, in der Springer ebenfalls aktiv ist. Die Gemälde entstehen während des Arbeitsprozesses auf Leinwand oder Papier, erzählt die Künstlerin. „Nach der Trocknungszeit werden sie teilweise mit Ölfarbe, Buntstift und Tusche überzeichnet. Die Größe liegt bei 30x40cm bis zu 90x140cm. Dazu wird der Arbeitsprozess dokumentiert. Wie sah das Gemälde vorher aus, was ist durch die Übermalung passiert.“
Im Bundesverband Bildender Künstler:Innen (BBK) Darmstadt ist Ulrike Springer seit 1988 aktives, gestalterisches Mitglied. Dabei liegt ihr besonders die Kooperation mit anderen Kunstschaffenden am Herzen, denn sie ist der Meinung: „Durch gegenseitige Achtsamkeit können persönliche Grenzen überwunden werden und so Neues entstehen.“ Der BBK ist für Springer „ein Wohlfühlort“. Lange Zeit war sie im Vorstand aktiv und arbeitet bis heute im erweiterten Vorstand mit. „Mit viel Vorplanung besonders vor 2015 große, neuartige Ideen: Der BBK Darmstadt
organisierte die Gemeinschaftsausstellung Darmstadt lebt. Kunst. Positionen 2015 mit über 40 Künstlerinnen und Künstlern – BBK Mitglieder, die Darmstädter Sezession, Earlstreet und die sogenannten ‚Freien‘, nicht organisierten Kunstschaffenden von Herrn Netuschil ausgewählt.“ Bei der Organisation dieser Ausstellung sei Klaus Blecher, heute wie sie im erweiterten Vorstand, gemeinsam mit ihr sehr aktiv gewesen. „Unser Anliegen war es damals, KünstlerInnen- und Vereine in Darmstadt und Umgebung an einem Tisch zu begrüßen, um eine gemeinsame Ausstellung im Designhaus auf der Mathildenhöhe verwirklichen zu können.“ Der ersten Ausstellung folgte „Darmstadt lebt Kunst.2018- Positionen zur Digitalen Stadt“ ab August 2018. „Dieses Mal nicht nur im Designhaus auf der Mathildenhöhe, sondern zusätzlich in Wiesbaden
(BBK Schaustelle, Kunsthandlung Schäfer, Kunstraum IG Galerien Wiesbaden) und Frankfurt (Eulengasse). auch die gesamte Kunstfabrik wurde als Gruppe dazu gewonnen.“ Bis heute ist Ulrike Springer in ihrem eigenen Atelier 33 mit Gemäldeverkauf tätig, sie gibt Kunstkurse für Kinder und Erwachsene, sowie thematische Kurse an der VHS. In Zukunft hat die Künstlerin noch viel vor und hofft sehr, dass ihre Kraft bis mindestens 2042 reicht, „weil so viele meiner Gemälde noch nicht gemalt sind“.
MG
Ulrike Springer,
Atelier Kittlerstr.33, Darmstadt
u.springer@gmx.net
ulrikespringer.wordpress.com
www.instagram.com/u.e.springer/
www.instagram.com/kunstkursedarmstadt.a33/

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