Entdeckungsreisen zu Geschichte und Traditionen

Der Blaue Salon; Foto: Christoph Rau, © Schlossmuseum Darmstadt

Inspirationen in spannenden Museen

Teil 2 – Von A wie Archäologisches Museum Frankfurt bis Z wie Zeppelin-Museum Neu-Isenburg. In Hessen gibt es etwa 400 Museen mit außergewöhnlichen Sammlungen und Präsentationen. Von den Schätzen der großen Landesmuseen ebenso wie nach Kostbarkeiten der hessischen Kulturgeschichte, die in den vielen Stadt- und Heimatmuseen des Landes bewahrt werden. Diese Rubrik soll zu Museumsbesuchen inspirieren und dazu anregen, auf Entdeckungsreise zu gehen.

 Wenn nichts ist, wie es scheint

Vom Spiegelkabinett über 3D-Bilder bis hin zum Kaleidoskop: Noch bis August widmet sich die neue Ausstellung „Kopfsalat. Optische Phänomene“ im »Technoseum« in Mannheim optischen Täuschungen und den Streichen, die uns der Sehsinn mitunter spielt.

Zum Einsatz kommen unter anderem Spiegel, Licht und Schatten, aber auch Räume sowie ein Tunnel. Die Besucherinnen und Besucher setzen sich mit Wahrnehmung und räumlichem Sehen auseinander. Sie erfahren, wie Sinnestäuschungen entstehen, wo ihnen diese im Alltag begegnen und wie das Gehirn des Menschen arbeitet – eine Schau, die im Wortsinn den Horizont erweitert.

Mit der Schau will das Technomuseum seinem Publikum eine neue Attraktion bieten, wenn es wieder geöffnet ist. Sie richtet sich in erster Linie an Familien und besteht aus insgesamt 19 Stationen, die sich mit ganz unterschiedlichen visuellen Illusionen beschäftigen – Menschen scheinen zu schrumpfen und Gegenstände zu verschwinden, Kugeln rollen auf einmal bergauf und Körper werden verzerrt. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurde die Ausstellung extra so gestaltet, dass Abstände zwischen den Besucherinnen und Besuchern gewährleistet sind. Bei den einzelnen Experimentierstationen müssen so gut wie keine Oberflächen berührt werden, um die Phänomene zu erleben. Die Ausstellungsfläche verfügt zudem über eine moderne Klimaanlage mit konstanter Frischluftzufuhr, so dass der Besuch nicht nur bereichernd, sondern auch sicher ist.

Technomuseum, Museumsstraße 1, 68165 Mannheim. Täglich von 9 bis 18:00 geöffnet. Eintritt für Erwachsene: 12,90 €, Kinder bis 15 Jahre zahlen 6,00 €
Weitere Informationen unter www.technoseum.de

 

Von der Küste bis zu den Alpen

Mehr als 500 authentisch zusammengestellte Züge drehen auf 16.000 Metern Gleis und 1.200 Weichen durch 1.250 qm Themenwelten ihre Runden: damit gehören die Fürther Miniaturwelten zu einer der größten Deutschlands. Die 2400 m² große Halle bietet eine Menge. Sie ist ein echtes touristisches Highlight im Odenwald, bei dem es ständig etwas Neues zu entdecken gibt.

Die realistische Landschaftsgestaltung, Nachbildungen von Originalgebäuden oder Bahnhöfen machen die Miniaturwelten aus.  Die HO-Anlage »Von der Küste zu den Alpen« umfasst eine Fahrt quer durch Deutschland. Auf 50 Meter Länge gibt es allerhand an Motiven und Szenen zu entdecken, insbesondere der Brücken- und Tunnelbau ist von der ganz besonderen Art. Auf über 16.000 Metern Gleis und 1.200 Weichen fahren rund 500 Modellzüge durch wunderbar detailreich ausgestattete Landschaften. Besucher erleben eine Reise durch Deutschland mit ICEs und Regiozügen von der Nordsee bis zu den Alpen oder eine Fahrt nach Österreich mit dem modernen Railjet der ÖBB oder gar mit dem Glacier-Express durch die Schweiz. Auch die weltgrößte H0-Miniaturkirmes mit über 100 Fahrgeschäften und 35.000 LEDs ist eindrucksvoll gestaltet und ein Zoo und Straßenbahnflächen bereichern die Anlagen. Eine Steuerelektronik lässt es regelmäßig auf der Anlage Nacht werden. Modelleisenbahner sind die Miniaturwelten mittlerweile das entsprechende Mekka, da sie als einzige Schau zwei Anlagen von Josef Brandl, dem bekanntesten Anlagenbauer Europas, präsentiert. Die Besucher haben nicht nur die Möglichkeit die verschiedenen Modellbahnstrecken anzuschauen, sondern können interaktiv werden und Funktionsmodelle oder Züge selbst bedienen. Ganz besonders toll für Kinder: Spieltische oder ein spannendes Suchspiel machen den Aufenthalt noch spannender.

Fürther Miniaturwelten, Krumbacher Str. 37, 64658 Fürth. Samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Tageskarte für Erwachsene: 12,90 €. Kinder bis 15 Jahre zahlen 5,90 €
Weitere Informationen unter www.fuerther-miniaturwelten.de

 

Vom Kunstbesitz der Regenten

Das Schlossmuseum wurde auf Initiative des letzten Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein in den ehemaligen Repräsentations- und Wohnräumen des Darmstädter Schlosses eingerichtet. Die Kunstwerke des seit 1924 öffentlich zugänglichen Museums entstammten vornehmlich dem alten Schlossinventar, das dem Großherzog nach seiner Abdankung als Privateigentum überlassen worden war. Das 1944 zerstörte Museum konnte 1965 nach dem Wiederaufbau des Residenzschlosses in rekonstruierten Räumen des Kirchen- und Glockenbaus wiedereröffnet werden.  Heute ist das Schlossmuseum ein unverzichtbarer Bestandteil der Darmstädter Museumslandschaft. Es stellt die Geschichte Hessen-Darmstadts, der Darmstädter Fürsten und ihrer Residenzstadt umfassend dar und bewahrt die Erinnerung an die ursprüngliche Nutzung und Geschichte des Schlosses. Das Schlossmuseum lädt mit seiner umfangreichen Sammlung und deren vielfältigen regionalen und familiengeschichtlichen Bezügen zu einer Zeitreise durch die Jahrhunderte ein. In den nach Epochen eingerichteten 15 Schauräumen sind neben Gemälden und Skulpturen vor allem Objekte der angewandten Kunst vom 16. bis frühen 20. Jahrhundert, darunter unter anderem Möbel, Tapisserien, Uhren, Glas, Keramik, Gold- und Silberarbeiten, zu besichtigen.

Die Präsentation von Geschichte am historischen Ort des Geschehens verleiht ihm einen besonderen Reiz und macht es zu einem idealen Lernort – nicht nur für Kinder. Als Museum für fürstliche Wohn- und Lebenskultur vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert ist es ein unverzichtbarer Bestandteil der Darmstädter Museumslandschaft. Im Rahmen der aktuellen Sanierung des gesamten Schlosses werden auch die Museumsräume renoviert. Der erste Bauabschnitt im Glockenbau wurde 2016 beendet; die weiteren Bauabschnitte sollen in näherer Zukunft realisiert werden.

Das Schlossmuseum im Residenzschloss, Marktplatz 15, 64283 Darmstadt. Freitag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt: regulär 4,- € / ermäßigt 2,50 €
Weitere Informationen unter http://www.schlossmuseum-darmstadt.de

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