
Inspirationen in spannenden Museen
Teil 3 – In Hessen gibt es etwa 400 Museen mit außergewöhnlichen Sammlungen und Präsentationen. Von den Schätzen der großen Landesmuseen ebenso wie nach Kostbarkeiten der hessischen Kulturgeschichte, die in den vielen Stadt- und Heimatmuseen des Landes bewahrt werden. Diese Rubrik soll zu Museumsbesuchen inspirieren und Lust wecken, auf Entdeckungsreise zu gehen.
In diesem Teil stellen wir drei Ausstellungen vor, die sich mit der Vielfalt der Natur beschäftigen und auch jüngeren Besuchern vermitteln, wie wir Menschen sie beeinflussen und wie wichtig der Erhalt der biologischen Vielfalt ist.
Alles hängt mit allem zusammen
Lebensgrundlage der Menschheit erhalten
Das »bioversum« ist im Zeughaus des Jagdschlosses Kranichstein untergebracht und umgeben von einer außergewöhnlichen Vielfalt an Lebensräumen und Arten: vom Buchenwald mit natürlichen Bachläufen über Fischteiche, Wiesen und Felder bis hin zum historischen Schlosspark.
In den beiden 200 Quadratmeter großen Ausstellungsräumen können kleine und große Forschungsreisende suchen, hören und spielen. Dieses Konzept wird im Museumsgarten und in der angrenzenden Gartenwerkstatt fortgesetzt. Ein großes Waldbodendiorama, ermöglichst mit optischen Tricks Einblicke auch unter die Erdoberfläche. Zahlreiche für verschiedene Zielgruppen aufbereitete Werkstattstationen bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Aspekte der Biodiversität dieses Waldausschnittes zu untersuchen um den Besuchern die biologische Vielfalt als Existenzgrundlage allen Lebens näher zu bringen.
Das große Diorama gibt in 17 Themenstationen Auskunft über die verschiedenen Tiere, Pflanzen und Pilze, aber auch zum Thema Vielfalt – nicht nur der Arten, sondern auch der Gene und der Lebensräume. Überall gibt es Details zu erkunden oder Aufgaben und Quizfragen zu lösen, etwas zu bauen, zu spielen oder gemeinsam etwas unter die Lupe zu nehmen. Sie regen an, sich eigenes Wissen anzueignen, Beobachtungen zu teilen, gemeinsam Neues zu entdecken.
Ziel ist die Vermittlung elementarer biologischer, ökologischer und kultureller Zusammenhänge und die Gestaltung des Museums spricht vorrangig Familien, Kinder und Schulklassen an.
Weitere Informationen unter
www.jagdschloss-kranichstein.de/museen/bioversum/
Bioversum Kranichstein
Zeughaus Jagdschloss Kranichstein
Kranichsteiner Straße 253
64289 Darmstadt
Geöffnet: Di bis Sa 11–17 Uhr und So 10–18 Uhr
Giganten des Erdmittelalters
Dinosaurier wohin das Auge reicht
Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt ist eines der größten und bedeutendsten Naturkundemuseen in Europa. Es bringt die Entwicklung des Lebens und seiner Vielfalt zum Greifen nahe. Auf einer Ausstellungsfläche von 6.000 m² werden mehrere tausend Exponate zu verschiedenen naturkundlichen Themen präsentiert. Bei Besuchern besonders beliebt, vor allem bei Kindern, sind die Dinosaurier-Skelette. Sie bevölkerten von 225 bis 66 Millionen Jahren unseren Planeten. Präsentiert wird eine umfangreichste Ausstellung von Großgruppensauriern. Ein besonderer Schatz ist das Original eines versteinerten Sauriers mit erhaltener, schuppiger Haut. Dinosaurier lebten nicht alle in der gleichen Zeit. Das Erdmittelalter ist Zeitalter der Dinosaurier. Es wird in drei Abschnitte unterteilt: Trias, Jura und Kreide. Der älteste und einzige Vertreter der Triaszeit ist der gezeigte Plateosaurus Aus der darauffolgenden Epoche – der Jurazeit – stammen die riesigen pflanzenfressenden Sauropoden wie der imposante Langhalssaurier Diplodocus. Aber einige dieser Riesen konnten noch viel größer werden, wie das Bein des Supersaurus zeigt. Diese vierbeinigen Giganten lebten vor rund 150 Millionen Jahren. Die jüngste Zeit des Erdmittelalters – die Kreidezeit – wird durch die größte Artenvielfalt der Dinosaurier geprägt. Zu dieser Zeit lebten beispielsweise der berühmte Tyrannosaurus und der Dreihornsaurier Triceratops. Auch die gezeigten Flugsaurier, wie der Quetzalcoatlus stammen aus der Kreidezeit, die vor über 66 Millionen Jahren mit einem großen Massenaussterben endete. Mit dem „Projekt Senckenberg – Neues Museum“ wird das Museum erweitert und vier ganz neue Bereiche werden geschaffen: Mensch – Erde – Kosmos – Zukunft. Die Ausstellungsfläche wird dazu auf ca. 10.000 m² vergrößert und somit fast verdoppelt.
Weitere Informationen unter: museumfrankfurt.senckenberg.de/
Senckenberg Naturmuseum
Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt am Main
Geöffnet: Täglich 9 – 17 Uhr
Mittwoch 9 – 20 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertage 9 – 18 Uhr.
Eintrittspreise: Erwachsene – 6,00 €, Senioren – 5,00 €, Kinder – 1,50€
Ein Fenster zur Urzeit
Welt-Naturerbe der UNESCO
Es gibt Sachen, die sind so bedeutend, dass sie für alle Zeiten und für alle Menschen bewahrt werden müssen. Deshalb haben die Vereinten Nationen beschlossen, bedeutende Natur- und Kulturdenkmäler unter einen besonderen Schutz zu stellen. Diese Stätten sind das Erbe der Welt für kommende Generationen – ein Welterbe. In dieser Vereinbarung verpflichten sich bis jetzt 186 Staaten das Welterbe auf ihrem jeweiligen Gebiet besonders zu schützen. In Deutschland gibt es mittlerweile drei Weltnaturerbe-Stätten. Die Grube Messel ist seit 1995 das erste Naturerbe, das aus Deutschland in die Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen wurde. Die Grube Messel gibt einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Erde und die Entwicklung des Lebens vor 48 Millionen Jahren, dem Eozän (Tertiärzeit). Als Welterbe hat sie denselben Status wie der Grand Canyon in den USA oder die Galapagos Inseln vor Südamerika. Die Betreiber des Besucherzentrums sind sich. dieser Verantwortung bewusst und wollen das Welterbe für künftige Generationen der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, welch ein kostbarer Schatz uns hier, an diesem Ort, anvertraut ist. Hier kann man in die Vergangenheit der Erdgeschichte blicken und die Entwicklung des Lebens an den hier überlieferten Zeugnissen vergangener Jahrmillionen zu entdecken. Mehrere 10.000 Fossilien aus der Zeit des Eozäns wurden bisher in dem vor 48 Millionen Jahren entstandenen Maarvulkan-See geborgen und jährlich kommen ca. 3.000 neue Funde hinzu. Neben der hohen Anzahl und Artenvielfalt an Tier- und Pflanzenfossilien ist auch ihre einzigartige Erhaltung von Vollkörperskeletten, Haut- und Fellschatten, Federn und Mageninhalt besonders. Wer diesen Ort besucht, wird über die Themenvielfalt erstaunt sein, die sich auch in der ständigen Ausstellung „Zeit und Messel Welten“ widerspiegelt. Hier geht es u.a. um Industriegeschichte, Landschaft, Vulkanismus, Regenwald und Evolution. Die Schatzkammer mit mehreren Originalfunden übt ebenso eine große Faszination aus.
Weitere Informationen unter:
www.grube-messel.de
Welterbe Grube Messel
Roßdörfer Str. 108
64409 Messel
Geöffnet: ganzjährig täglich: 10:00 – 17:00 Uhr
Eintrittspreise: 10,00 €, Führung durch die Grube: 7,00 €
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