Freies Spiel der Farben und Formen

Abstich 2018, Acryl auf Malplatte, Foto: Kulturnachrichten

Die zwei Welten des Kurt Höffner

»Ordnung und Chaos sind die beiden widerstreitenden Prinzipien, welche die abstrakte Malerei Kurt Höffners bestimmen«. Dieser Satz des Kunsthistorikers Dr. Olaf Mückain, dem Leiter der Museen der Stadt Worms beschreibt die Bilder des Malers Kurt Höffner zutreffend.

Sein bevorzugtes Motiv waren lange Zeit Köpfe, ehe er sich dem freien Spiel der Farben und Formen verschrieben hat. Seine abstrakten Gemälde sind in Acryl und in verschiedenen Mischtechniken gearbeitet. Die Kompositionen sind in sich stringent und weitgehend bestimmt durch das Verhältnis zwischen Farben und Formen.

Der 1937 in Haltungen/Ruhr geborene Künstler blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann absolvierte er ein Sprachstudium, bevor er eine Karriere in der Kosmetik- und Pharmaindustrie startete, davon 20 Jahre als Geschäftsführer. Erst danach, mit 62 Jahren nutzt er seinen „Ruhestand“ die früher schon gelegentlich aufkeimende Leidenschaft fürs Malen voll auszuleben, und ab der Jahrtausendwende als freischaffender Künstler in Weiterstadt zu arbeiten. Die Teilnahme an verschiedenen Kunstakademie-Lehrgängen brachten ihm Rüstzeug und Inspiration.

Seine Werke sind geprägt von farblicher und formaler Ausdrucksstärke, ihr Merkmal ist eine breite, vielfältige Palette von schwungvoll-bewegten Farbflächen- und Farblinienverbindungen. Feine Linienzüge spenden den Farbinseln kompositorischen Halt und Übermalungen bewirken ein spannungsvolles Vibrieren der Farboberfläche. Seit 2000 wurden sie, die in Ausdruck und Gestaltung den Einflüssen des abstrakten Expressionismus anknüpfen in mehr als einem Dutzend erfolgreicher Einzel- und Gruppenausstellungen in Unternehmen, Banken und Galerien gezeigt.

Die Gemälde zeugen von seiner Energie und Neugierde, die Kurt Höffner für seine zweite Karriere aufbringt. Schon als Schüler war er ein begabter Zeichner aber erst im Ruhestand wandte er sich mit einer regelrechten Besessenheit der Malerei zu, als wolle er die Entwicklung eines ganzen Künstlerlebens nachholen. Das hätte sich der junge Kurt Höffner sicher nicht träumen lassen, dass er immer noch fit und neugierig, als vielseitiger Maler aktiv sein würde. Eine Werkschau, der von ihm geschaffenen Bilder zeigt „AGORA das Lokal“ in Darmstadt, Erbacher Str. 89 am Ostbahnhof.

Kurt Höffner hat kürzlich einen Erinnerungsband, der bereits 2017 erschienen ist, in neuer Aufmachung und aktualisiert veröffentlicht. Es enthält vielen großformatigen Abbildungen und lässt die Leser teilhaben an seinem Werdegang und seiner noch immer andauernden Karriere.

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