Heimat Daheim Zuhause

Ausstellung im Nachbarschaftsheim Prinz Emil Schlösschen in Bessungen

Ute Laucks aus Darmstadt und Taraneh aus Isfahan zeigen ihre Bilder. Was verbindet die Tränen einer iranischen Frau gemalt auf Seide und die farbenfrohe Darstellung eines Mannes, der eine Frau trägt? Es sind beides Bilder aus dieser Ausstellung. Es verbindet sie das Thema Heimat.

Während Ute Laucks das Thema Heimat mit Gemälden von Darmstadt, dem Odenwald, dem modern dargestellten röhrenden Hirsch, mit fröhlich feiernden Menschen oder Bildern von Freundinnen zeigt, beschreibt Taraneh in ihren Bildern die Situation von iranischen Frauen und somit auch ihre eigene Situation. Über eine gemeinsame Freundin und ein weiteres Kunstprojekt in Bochum lernten sich die beiden Künstlerinnen vor etwa zwei Jahren kennen.

Die Brieffreundschaft zwischen Darmstadt und Isfahan erfolgte über Messenger Dienste und so tauschten sich die beiden aus, sprachen über die unterschiedlichen Heimatbegriffe, da wurde diskutiert und gezeichnet. Während dieser Gespräche konnten sie sich sogar ihre Bilder zusenden und sich gegenseitig inspirieren. Ute Laucks, die Isfahan nun aus den Fotos von Taraneh kennenlernen durfte, entdeckte eine Stadt, die sie zuvor nur aus dem Roman Medicus kannte. Taraneh zeigte Fotos und Filme der iranischen Stadt mit wundervoller persischer Architektur.

Ute Laucks, die ein positives Verhältnis zum Heimatbegriff hat, schreibt in ihrem begleitenden Buch zur Ausstellung, dass Heimat das Sicherfühlen, das Getragensein von Familie und Umwelt für sie bedeutet. So lauten die Titel ihrer Bilder: „Zuhause bin ich Königin“, „Freundinnen“ und „Getragen“.

Taraneh, die mit bürgerlichem Namen Atefeh Amini heißt, beschreibt Heimat mit den Worten: „Die Heimat ist wie ein großes Haus, das ohne seine Bewohner zu einem verlassenen Haus wird. Zuhause ist für mich ein Ort, an dem ich all meine Momente mit Hoffnung und Bemühung verbracht habe. Manchmal ist man jedoch gezwungen, das Haus zu verlassen, um im goldenen Efeu des Lebens zu wachsen und zu keimen.“

Die Bilder fanden über den Umweg Berlin und private Transporte ihren Weg nach Darmstadt. Auch die Künstlerin selbst wäre gern nach Darmstadt gekommen, erhielt jedoch auf Grund der Einreisebedingungen wegen Corona keine entsprechende Genehmigung. Da man noch auf eine Einreise hofft, wurde die Vernissage verschoben und eine Finissage ist geplant. Ein besonderer Dank geht an das Projekt „Wir für Kultur“ in Darmstadt.

Die Bilder sind derzeit bis 28. Februar im Prinz Emil Schlösschen von montags bis freitags von 10.00 bis 17.00 und nach Absprache zu sehen.

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