
Das Staatstheater präsentiert ein abwechslungsreiches Programm. Hier eine Auswahl der Vorstellungen im März.
Boléro / Force Majeure
Choreografien von Eyal Dadon und David Raymond & Tiffany Tregarthen / Uraufführung
„Boléro“ des französischen Komponisten Maurice Ravel wurde 1928 uraufgeführt. Benannt nach der gleichnamigen Tanzgattung und geschrieben als Ballett für die berühmte Tänzerin Ida Rubinstein, avancierte das Musikstück zu einem der beliebtesten Werke für die Konzertbühne. Seit der Uraufführung in der Choreografie von Bronislava Nijinska haben sich immer wieder Choreograf*innen mit den eingängigen Wiederholungsschleifen von Ravels Meisterwerk auseinandergesetzt. Der israelische Nachwuchschoreograf Eyal Dadon wird in „Boléro“ die Aktualität des berühmten Musikstücks hinterfragen und auf seine Weise die Bedeutungsschichten dieses Klassikers ausloten, dem seit jeher ein orgastischer Spannungsaufbau nachgesagt wird. Dadons „Boléro“-Interpretation wird mit einer Auftragsarbeit von David Raymond & Tiffany Tregarthen in einen vielschichtigen Dialog gesetzt. Neben der Arbeit mit ihrer eigenen Kompanie Out Innerspace Dance Theatre ist die choreografische Handschrift des kanadischen Duos geprägt von einer langfristigen Zusammenarbeit mit der Ausnahmechoreografin Crystal Pite. Nach einer Auftragsarbeit für das weltberühmte Nederlands Dans Theater stellt „Force Majeure“ für das Hessische Staatsballett die zweite Arbeit zu Beginn ihrer internationalen Karriere als Choreograf*innen dar.
Vorstellung am 09., 11. und 24. März Großes Haus
Lulu
Oper in drei Akten von Alban Berg
Wer ihr begegnet, scheint ihr zu verfallen, wer sie je geliebt hat, muss sterben. Auf diese einfache Formel lässt sich Lulus Leben bringen und verkennt doch, dass dies alles einer rein männlichen Perspektive entspringt. Jeder Mann, der auf sie trifft, eignet sich etwas von ihr an, macht sie zum Teil seiner eigenen Geschichte – allen voran Dr. Schön. Der Antagonismus der Geschlechter wird sowohl in Alban Bergs faszinierender Oper als auch in der Dramenvorlage von Frank Wedekind auf die Spitze getrieben. Geht es noch um Begehren oder um Kontrolle? Die „entehrten“, toten Männer kehren am Ende der Oper zurück: Lulu wird von Jack the Ripper alias Dr. Schön ermordet. Die patriarchale Gewalt entlädt sich an ihr als Sündenbock. Ist Lulus Tod ein symbolischer, der die alten Machtverhältnisse sichern soll? Ein Opfer, das es zu hinterfragen gilt. Generalmusikdirektor Daniel Cohen und Regisseurin Eva-Maria Höckmayr sezieren Gesellschafts- und Geschlechterbilder ebenso wie Berg mit seiner scharfsinnig-intensiven Musik.
PREMIERE am 12 März, 18:00 Uhr
Weitere Vorstellung am 25. März, 19:00 Uhr / Großes Haus
Don Giovanni
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart KV 527 / Libretto von Lorenzo Da Ponte / ab 14 Jahren
Eines verbindet sie alle: Don Giovanni hat in ihnen etwas ausgelöst. Er gilt als der Verführer schlechthin und war bereits zu Mozarts Zeiten ein eigener Mythos. Er schreckt ab und fasziniert. Jenseits aller Moral und seiner maßlosen Übergriffigkeit wirkt Don Giovanni auf sein Umfeld wie eine „Fantasiemaschine“. Er ist das Glücksversprechen, wonach sich alle anderen Figuren sehnen. Er ist der Katalysator für verblasste Träume und verborgene Wünsche. Don Giovannis Interesse weckt in Frauen wie Männern ungeahnte Potenziale: Bin ich, wer ich sein will oder bin ich, was ich sein muss? Und ist der unerreichbare Verführer mehr als ein attraktives Versprechen? Mozarts „Don Giovanni“ ist eine Oper zwischen Sterben und Werden. Ein zeitloses Kammerspiel, das an der Schwelle von Komödie und Tragödie ganz existentielle Fragen nach den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten aufwirft.
Vorstellungen am 18. März, 19:30 Uhr
Großes Haus
Happy End (keine Garantie)
Uraufführung von Felix Krakau
Endlich wird alles gut ausgehen. Es werden Freundschaften geschlossen und Streits beigelegt, die Tränen werden trocknen und der Meeresspiegel wird sinken, es werden Küsse verteilt und Sünden vergeben, Schulden getilgt und Konzerne enteignet, der Regenwald forstet sich von alleine auf und auch dein Crush aus der Mittelstufe wird sich wieder melden. Niemand muss ins Gefängnis und alle gehen über Los.
Denn wo sollte das schon möglich sein, wenn nicht im Theater. Also verlässt niemand den Saal bis zum bitteren Happy End. Glückseligkeit für alle! „Happy End (Keine Garantie)“ ist ein Abend über eine Gegenwart, die an allen Ecken auseinander zu fliegen droht, über kleine Utopien und große Wünsche und die irrationale Sehnsucht, dass sich alles schon noch einrenken wird – koste es, was es wolle.
Vorstellungen am 18. und 26. März
Kammerspiele
5. Sinfoniekonzert 2022/2023
Der in Essen geborene Perkussionist Alexej Gerassimez ist als Musiker so vielseitig wie sein Instrumentarium. Sein Repertoire reicht von Klassik und Neuer Musik über Jazz bis hin zu Minimal Music und erweitert sich zusätzlich durch eigene Kompositionen und neue Auftragswerke. Als Solist ist Alexej Gerassimez Gast international renommierter Orchester wie Münchner Philharmoniker, Prager Radio Sinfonieorchester und Konzerthausorchester Berlin. Er ist nicht nur ein phänomenaler Virtuose, sondern ein kreativer und intelligenter Musiker, mit einer unglaublichen Energie und großem Farbenreichtum. Er gestaltet Solo-Programme, tritt mit seiner eigenen Percussion-Group auf und ist begeisterter Kammermusiker.
Alexej Gerassimez war in den letzten drei Saisons „Junger Wilder“ am Konzerthaus Dortmund und nimmt am Förderprogramm der „stART academy von Bayer Kultur“ teil. Er ist Professor für Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater in München.
PREMIERE am 19. März, 11:00 Uhr
Weitere Vorstellung am 20. März, 20:00 Uhr
Großes Haus
Info:
Karten können Sie bequem von zu Hause oder unterwegs online oder an der Vorverkaufs- und Abendkasse kaufen.
Im Webshop auf www.staatstheater-darmstadt.de finden Sie alle Stücktitel in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Mit einem Klick auf den gewünschten Titel erhalten Sie eine Übersicht der buchbaren Vorstellungstermine. Eine nach Datum sortierte Übersicht finden Sie im Spielplan.




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