
Die Sportjournalistin Jo Zinn hat sich privat in eine chaotische Situation manövriert und nun kommen berufliche Probleme hinzu.
Ihr bester Freund Jonas kam bei einem Autounfall ums Leben. Die Schuld dafür gibt sie Finn Ringer, dem aufgehenden Star von Mainz 05. Deshalb hat sie auch beschlossen, Finn zu meiden und ihn zu ignorieren.
Ausgerechnet jetzt, als das persönliche Chaos groß ist und ins Uferlose zu wachsen droht, meldet sich Finn bei Jo mit einer Bitte um Hilfe, aber nicht für sich selbst, sondern für den Fußball spielenden jugendlichen Flüchtling Ugonna Okorie, der dank seiner hervorragenden Leistung bei der U 19 des FSV Mainz 05 spielt und in einer „Notsituation“ bei den Profis mitkicken durfte. Doch so plötzlich Ugonna ins Rampenlicht tritt, so plötzlich erlischt auch sein Stern wieder. Was war geschehen und warum? – Man wirft ihm Doping vor, was der junge Mann weit von sich weist, und Finn bittet Jo, journalistische und kriminalistische Nachforschungen zu betreiben, um herauszufinden, was dahinter steckt. Die Mittdreißigerin lebt mit ihrem Sohn Luca, der die erste Klasse besucht, und einem Kater namens Obama in einer sehr kleinen Wohnung. Sie hat wieder einen neuen Freund, Hans, der sie liebt, auch mit Luca gut auskommt und gerne eine gemeinsame größere Wohnung möchte. Aber da gibt es noch Adam, in den sich Jo Hals über Kopf verliebt hat, mit dem sie gerade einen Urlaub in Barcelona verbrachte.
Als ob dies nicht schon genug Stress und Lügen evozieren würde, meldet sich Lukas leiblicher Vater, Tom, der jetzt das alleinige Sorgerecht für seinen Sohn beansprucht. Was also tun, Johanna Zinn?
Jo kämpft mit sich, gegen sich und an allen Fronten. Da kann auch Donna, Lucas Großmutter, bei der er sich aufhält, wenig ausrichten. So beschließt Jo, sich mit Finns beziehungsweise Ugonnas Anliegen zu beschäftigen, auch weil sie neugierig ist, wie eigentlich diese Flüchtlingsunterkünfte gebaut und eingerichtet sind. Sie möchte wissen, wie Ugonna mit seiner Familie untergebracht ist (ein Bruder ist bei der Flucht ertrunken). Sie beschließt, ein Interview mit Ugonna zu führen, da wird ein Besuchsverbot für die Unterkunft verhängt. Gleichzeitig befiehlt ihr oberster Boss: „Finger weg vom DGB-Haus“.
Es stellt sich heraus, dass Okarie beschattet wird, und beim Zusammentreffen mit Jo bekommt sie nur ein paar lapidare Worte über die Freistellung und das vertuschte Doping.
Was hat Petra Waigelt, die Chefin der städtischen Pressestelle, mit all dem zu tun?
Die Autorin Mara Pfeifer ist, wie ihre Protagonistin, Kolumnistin. Selbst bezeichnet sie sich als Wortpiratin, bedient sich ab und an neuer Wortschöpfungen und ergänzt ihre Texte mit englischen Versatzstücken. Kurze prägnante theatralische Sätze, à la Hemingway.
Nach dem Band „Im Schatten der Arena“, das sie ihrem Mann, dem bekannten Krimiautor Alexander Pfeifer widmete, schrieb sie nun ihren zweiten Kriminalroman, in dem der FSV Mainz 05 eine Hauptrolle spielt. Mara Pfeifer lebt mit ihrer Familie in Wiesbaden.
„Im Schatten der Arena“ und „Vergiftete Hoffnung“, zwei Romane, die aufeinander aufbauen, als Mainz 05-Krimis.
Societätsverlag.
je 14,80 Euro


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