Walnussbaum und Haselnussstrauch

Apfel, Nuss und Mandelkern essen alle Kinder gern

Wenn der Herbst ins Land zieht, gibt es in Wald und Flur allerlei zu sammeln. Besonders beliebt sind Walnüsse und Haselnüsse, vor allem auch in der Weihnachtsbäckerei.

Die Walnuss, Juglans regia, ist ein sommergrüner Baum, er wird bis zu 30 Meter hoch und trägt eine dichte, breite Krone. Im Frühjahr treibt er als letzter Laubbaum aus und verliert im Hebst als erster seine Blätter. Im Alter von zehn bis 20 Jahren trägt er zum ersten Mal Früchte. Walnüsse enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, Nährstoffe und Vitamine. Wer nicht bis zum Herbst warten will, kann am Johannistag „Grüne Nüsse“ ernten, die mit der Schale zu Nusslikör verarbeitet werden.
Das Holz ist sehr beständig und wertvoll und wird für Möbel, Orgel- und Klavierbau und Schnitzereien verwendet. Nussbäume werden nicht gefällt, sondern mit dem Wurzelstock ausgegraben.
Der Walnussbaum war bei den Römern Jupiter geweiht, der Fruchtbarkeit schenken sollte. Auf Hochzeiten warf der Bräutigam Nüsse unter die Gäste.
Die Haselnuss, Corylus avellana, ist ein sommergrüner Strauch aus der Familie der Birkengewächse, sie wird fünf bis sechs Meter hoch. Die Blütenstände der Hasel, die Kätzchen, zeigen sich schon ab Ende Januar und werden als absolute Frühblüher von Bienen umschwärmt. Einige Insekten ernähren sich ausschließlich von der Hasel, wie der Haselnussbohrer oder die Haselnussblattlaus.
Der Haselstrauch ist das Symbol für Frühling, Fruchtbarkeit und Erneuerung.
Haselzweige dienen als Wünschelruten.
Eine Haselnuss oder Mandel, die zwei Kerne in ihrer Schale verbirgt, bezeichnet man als „Vielliebchen“. Der Name der Zwillingsfrucht geht auf das litauische Wort für Pärchen zurück „filibas“. Anfang des 19. Jahrhunderts erfreute man sich an einem Wettspiel: Wenn eine Nuss mit zwei Kernen gefunden wird, teilen sich zwei Personen den Zwillingskern. Derjenige der den anderen am nächsten Morgen mit „Guten Morgen, Vielliebchen“, begrüßt, hat die Wette gewonnen und erhält ein Geschenk.
Zur Weihnachtszeit lieben wir Nüsse nicht nur im Gebäck oder vergoldet am Christbaum. Kult ist auch der zauberhafte tschechische Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der alle Jahre wieder im Fernsehprogramm zu finden ist. Mit der Hilfe von drei verzauberten Haselnüssen findet Aschenbrödel ihr Glück und heiratet den Prinzen.
Zur Weihnachtsdekoration gehören natürlich die Nussknacker, kunstvoll gestaltete Figuren aus Holz, meist grimmig dreinblickende Gendarmen oder Könige. Der Klassiker „Der Nussknacker“, das russische Ballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, das im Dezember 1892 in Sankt Petersburg uraufgeführt wurde und nach dem Weihnachtsmärchen „Nussknacker und Mausekönig“ von E.T.A. Hoffmann entstanden ist, wird von vielen Theatern in der Weihnachtszeit aufgeführt.

Text/Fotos: Carola Diehl

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