
25 Jahre Textwerkstatt Darmstadt
Am 1. Februar konnten Literaten und Literatur-Interessierte ein besonderes Fest begehen: Die Textwerkstatt Darmstadt unter der Leitung von Kurt Drawert feierte ihr 25-jähriges Bestehen.
Ort der Feierlichkeiten: das Literaturhaus Darmstadt, dort die Lesebühne im Ambiente der „Ausstellung Text und der Blick“, konzipiert von Kurt Drawert, trafen sich Autor*innen „aus aller Welt“! Schriftsteller, Verleger und Journalisten, nicht zu vergessen das Literaturinteressierte Publikum, vereinten sich im Gespräch und Ideenaustausch und natürlich, um die Vorstellung und Lesung der neuesten Anthologie „Risse und Welt“ mitzuerleben.
Oberbürgermeister Jochen Partsch hielt die Eröffnungsrede und begrüßte die Gäste, die sich sitzend und stehend aneinander drängten. Die Moderation der Feierstunde übernahm Ulrich Sonnenschein von HR 2 Kultur zwischen musikalischen Intermezzi von Gudrun Lang-Eurich (Kontrabass) und Matthias Schubert (Klavier). Im Gespräch zwischen Alt-Oberbürgermeister Peter Benz, der maßgeblich an der Entstehung der Literaturwerkstatt mit Standort Darmstadt beteiligt war, und Kurt Drawert, dem langjährigen Leiter, wurden noch einmal die Arbeitsweise und die Bedeutung der Textwerkstatt in der heutigen Zeit erörtert. Im zweijährigen Rhythmus finden mit etwa 15 Teilnehmern wöchentlich Seminare in der Bibliothek des Literaturhauses statt, auch aushäusige Arbeitswochenenden werden abgehalten. Jeweils zwei Texte werden pro Abend gehört, bearbeitet im Sinne positiver und konstruktiver Kritik ausschließlich an den Texten, Formaten und Wort-Alternativen. Wobei herausgehoben werden soll, wie die Texte beim Hörer und Leser ankommen, nicht immer deckungsgleich mit dem, was der Autor eigentlich ausdrücken möchte … Erschienen sind im Laufe der Jahre drei Anthologien in Buchform und sieben weitere Publikationen.
Die Textwerkstatt ist zu einer bemerkenswerten Einrichtung der Nachwuchsförderung in Sachen Junger Literatur geworden und in der Rhein-Main-Region eine feste Instanz. Später am Abend hatten auch junge Autoren die Gelegenheit, sich zu äußern und ihre Erfahrungen in und mit der Textwerkstatt weiterzugeben. Aufmerksam wurde die anschließende Lesung mehrerer Textpassagen aus „Risse und Welt“ aufgenommen. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung. Selbst der Landtagsabgeordnete Bijan Kaffenberger zeigte sich sehr angetan von den Darbietungen. Mit Wein und kaltem Büffet wurden noch bis spät in die Nacht anregende und fruchtbare Diskussionen über Kunst und Kultur geführt.
Gerty Mohr
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